- falling in love, tomber amoureux.
Eines Tages stolperst du auf der Straße und eine junger Mann oder eine junge Frau fängt dich auf.
Alles ist auf diesen Moment hinausgelaufen.
Das ist die Liebe deines Lebens.
THE ONE
mit Laura Eichten, Maximilian Gehrlinger, Noëlle Haeseling, Thekla Hartmann, Leo Mathey, Viktor Nilsson
Regie: Charlotte Lorenz
Bühne: Antonia Bitter
Kostüme: Nuria Heyck
Musik: Hans Könnecke
Dramaturgie: Rouven Genz, Katharina Rösch
Redaktionelle Mitarbeit: Sarah Kilter
Regieassistenz: Jana Haberkern
Alle Fotos © Valerie Groth
Die romantische Liebe stellt die dominante Narration unserer Zeit dar. Als Verheißung, Versprechen und Antwort auf Sinnfrage hat sie in Zeiten großer Pluralität und Unsicherheit den Glauben an die Religion ersetzt. THE ONE untersucht die Liebe als Figur, als Form – verbal, ikonographisch, nicht zuletzt kinematographisch. Durch eine starke Auseinandersetzung mit filmischen Darstellungen geht es dabei um eine Suche nach dem Liebesmoment „wie im Film“.
Dazu gehört die Frage, ob nicht gerade die Sucht nach jener (immer neuen, aufregenden) Liebesbegegnung, die Liebe letzten Endes verunmöglicht. Die Liebe soll Singularität in Zeiten von Pluralität, Begrenzung in Zeiten von Unendlichkeit, Stabilität in Zeiten von unendlicher Flexibilität bieten. Die romantischen Liebe dient als eine Art reine Form für die Suche nach dem Besonderen, Einzigartigen. Damit sie aber als eben solches erfahren werden kann, muss die romantische Liebeserfahrung stetig re-affirmiert werden. Diese Unersättlichkeit macht sie kapitalistisch verwertbar, zueinemomnipotentenKonsumnarrativ .
Und doch: Die Liebe birgt ebenso eine einzigartige subversive, geradezu revolutionäre Kraft. Liebe bedeutet Exzess und Verschwendung statt maßvolle, klug berechnete Produktivität. Sie kann das gängige Leistungsprinzip außer Kraft setzen. Darum nennt die feministische Autorin Liv Strömquist sie den „Kommunismus des Kapitalismus“. Als konstitutiver Teil des eigenen Selbstbildes und somit Selbstwerts, entwickelt sich die Liebe dabei zu einer selbstständigen Darstellungsform, die permanent und demonstrativ performt werden muss. Die Vorbilder dafür liefern soziale Medien, Filme, sowie die Musikindustrie. Wenn die Liebe also eine Performance ist – gewissermaßen ein Rollenspiel - was passiert, wenn man sie als Form dem Theater, der Sphäre des Verkörperns und der Performance zurückführt? In einer intensiven Auseinandersetzung mit den Parametern dieses Rollenspiels widmet sich THE ONE der Liebe als zwischenmenschlicher Form.
Arbeitsweise und Form
Aus einer persönlichen Perspektive auf das eigene Liebesverständnis, sowie einer intensiven Beschäftigung mit philosophischen Reflexionen über romantische Liebe, entstanden während der Proben verschiedene Haltungen zur Liebe aus denen die Lover-Persönlichkeiten der einzelnen SpielerInnen hervorgingen. Im Wissen um die medialen Vorbilder, die häufig einen heteronormativen Liebesbegriff propagieren, werden diese in THE ONE bewusst mit queeren Masken konterkariert. Im Arbeitsprozess kristallisierte sich außerdem heraus, dass der Fokus der Arbeit auf dem Publikum liegen sollte, das als imaginiertes “Du” auch zum Liebespartner wird.
Raum und Kostüm
Um die Liebe als dynamisches (Rollen)Spiel zu verstehen, stellt das Bühnenbild von THE ONE eine Sporthalle dar. Für die Liebenden von THE ONE scheint die Welt lange ein Abenteuerspielplatz zu sein. Sie scheinen sich eine ungetrübte Begeisterung für die Liebe erhalten zu haben. Die technischen Oberflächen des Raumes stellen dabei einen Kontrast zu den romantischen Sehnsüchten dar, die in THE ONE verhandelt werden. Die Kostüme sind zum großen Teil an Darstellungen von Liebenden der Kulturgeschichte angelehnt. Dabei ging es darum die SpielerInnen einerseits zu charakterisieren und typisieren und sie zugleich gewissermaßen durch ein Hyperindividualität zu uniformieren. Perfekt frisiert und konturiert, mit verliebt geröteten Wangen, strahlen sie eine Art ewig frische, künstlich konservierte Verliebtheit aus und laden die Zuschauenden ein, sich in ihn oder sie zu verlieben.
ESCAPE (THE PINA COLADA SONG)
I was tired of my lady, we'd been together too long
Like a worn-out recording, of a favorite song
So while she lay there sleeping, I read the paper in bed
And in the personals column, there was this letter I read
"If you like Pina Coladas, and getting caught in the rain
If you're not into yoga, if you have half-a-brain
If you like making love at midnight, in the dunes of the cape
I'm the lady you've looked for, write to me, and escape"
I didn't think about my lady, I know that sounds kind of mean
But me and my old lady, had fallen into the same old dull routine
So I wrote to the paper, took out a personal ad
And though I'm nobody's poet, I thought it wasn't half-bad
"Yes, I like Pina Coladas, and getting caught in the rain
I'm not much into health food, I am into champagne
I've got to meet you by tomorrow noon, and cut through all this red tape
At a bar called O'Malley's, where we'll plan our escape"
So I waited with high hopes, then she walked in the place
I knew her smile in an instant, I knew the curve of her face
It was my own lovely lady, and she said, "Oh, it's you"
And we laughed for a moment, and I said, "I never knew"
"That you liked Pina Coladas, and getting caught in the rain
And the feel of the ocean, and the taste of champagne
If you like making love at midnight, in the dunes of the cape
You're the love that I've looked for, come with me, and escape"
"If you like Pina Coladas, and getting caught in the rain
And the feel of the ocean, and the taste of champagne
If you like making love at midnight, in the dunes of the cape
You're the love that I've looked for, come with me, and escape"
Alle Fotos © Valerie Groth