Grelle Tage
von Selma Matter
Jakutsk. Das ewige Eis schmilzt. Ganze Häuser verlieren bereits ihren Halt und versinken im schlammigen Boden. Aber Achtung: Nicht nur in Sibirien, auch anderswo hinterlässt die menschengemachte Klimakrise lebensbedrohliche Spuren. In der Schweiz zwingen Steinschläge das Matterhorn zum Schrumpfen und in Brandenburg weicht ein See allmählich einem trockenen Muschelfeld. Gibt es noch Hoffnung für die Erde? Ein 13.000 Jahre alter Wolfshund und der 13-jährige Mensch Jo wagen sich auf die Mission, den Lauf der Geschichte doch noch zu verändern.
Zur gleichen Zeit versuchen Archäolog:innen und Mammutdealer am Rande einer Ausgrabungsstätte Mammuts wieder zum Leben zu erwecken und mit Elfenbein zu handeln. Was soll das eigentlich werden? Die Dinge geraten zunehmend aus dem Gleichgewicht – nicht nur der uralte Körper des Hundes zerfällt allmählich, sondern ganze Ökosysteme.
Selma Matter verschränkt in GRELLE TAGE kunstvoll Zeitebenen und unterschiedliche Schauplätze und führt vor Augen, was es heißt mehr-als-menschliche Verbindungen zu knüpfen. Gemeinsam mit einem Ensemble von sechs Spieler:innen spannt Regisseurin Charlotte Lorenz aus der vielschichtigen Erzählung und mit Bezügen zu Bildender Kunst und Film & Fernsehen einen explorativen Theaterabend, der dem gesellschaftlichen Phänomen einer zunehmenden Klimaangst auf den Zahn fühlt.
Besetzung: Simon Bauer, Vera von Gunten, Clara Liepsch, Sebastian Schindegger, Til Schindler, Nico Werner-Lobo
Autor*in: Selma Matter
Regie: Charlotte Lorenz
Bühne: Camilla Lønbirk, Olivia Schrøder
Kostüme: Josefin Kwon
Musik: Florentin Berger-Monit, Johannes Wernicke
Ton: Benjamin Bauer, Christoph Pichler
Licht: Oliver Mathias Kratochwill
Dramaturgie: Hannah Salentinig
Regieassistenz: Anna Rumpler
outside eye: Jakob D'Aprile
alle Fotos © Matthias Heschl